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Vielfältig verbunden
EFL in Olpe feiert 20. Geburtstag mit Ausstellung

15.6.2021

Ein roter Faden, der verbindet: Mit den Eltern, dem Lebenspartner oder der -partnerin, mit dem Freundeskreis, dem Sportverein, vielleicht auch mit dem Sternenkind. Die Ausstellung „Familienbande“ im evangelischen Gemeindezentrum in Olpe lädt Besucherinnen und Besucher ein, darüber nachdenken, mit wem sie sich verbunden fühlen. Mit einem roten Faden können sie die Verbindungen dann darstellen. Familie, das macht die Wanderausstellung der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Familie NRW deutlich, hat viele Seiten und ist mehr als nur Vater, Mutter, Kind. Zum 20-jährigen Bestehen der Olper Außenstelle der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL) im Evangelischen Kirchenkreis Siegen ist die Ausstellung bis zum 24. Juni in Olpe zu sehen – und feiert damit ihre Premiere. Ihr 20-jähriges Bestehen hätte die Olper EFL, die direkt neben der evangelischen Kirche an der Frankfurter Straße zu finden ist, eigentlich bereits im vergangenen Jahr mit einem Sommerfest gefeiert. Doch Corona durchkreuzte den Plan, sodass das Jubiläum nun in Verbindung mit der Ausstellung nachgeholt wird. Das passe gut, sagt Heike Wißen, die für die Olper Außenstelle der EFL zuständig ist. Denn die Themen der Ausstellung – was macht Familie aus und was brauchen Familien, um gut leben zu können? – kennt sie aus ihrem Beratungsalltag gut.

Entstanden ist die EFL in Olpe im Jahr 2000, nachdem sich die katholische Kirche aus der ergebnisoffenen Schwangerenkonfliktberatung zurückzog– der Beratung von Frauen, die über einen Schwangerschaftsabbruch nachdenken. Noch heute liegt der Schwerpunkt auf der Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung, zum Angebot gehören unter anderem auch Sexualpädagogik, Frühe Hilfen, Paar-, Sexual-  und Sozialberatungen. Der Alltag ist vielseitig: „Oft kommen zum Beispiel Frauen zu mir, die gerade ein Kind bekommen haben und in einer schwierigen häuslichen Situation leben“, berichtet Wißen. An anderen Tagen sitzen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch vor ihr oder Menschen, die Fragen über sich verändernde Lebensziele oder Sexualität haben. Lebens- und Beratungserfahrung helfen ihr dabei, auf die große Bandbreite an Menschen und Anliegen einzugehen, sagt die Diplom-Sozialpädagogin, die seit Anfang des Jahres auch stellvertretende Leiterin der gesamten EFL ist. Daneben verweist sie ihre Klienten bei Bedarf auch an andere soziale Einrichtungen und Hilfsangebote weiter.

Neben vorab vereinbarten Terminen – bis zum 1. Juli noch telefonisch und per Video, danach auch wieder vor Ort – bietet die EFL für die Schwangerenkonfliktberatung auch eine offene Sprechstunde an: donnerstags in Olpe und der zweiten Außenstelle Bad Berleburg sowie dienstags und freitags in Siegen. In Siegen gibt es zudem mittwochs von 8.15 bis 11.30 Uhr eine offene Sprechstunde für sämtliche Anliegen. Gleich ist in den Beratungen immer der Ansatz: „Wir arbeiten lösungs- und ressourcenorientiert“, erklärt EFL-Leiterin Simone Weiß. „Wir begegnen unseren Klienten offen und schauen darauf, welche Ressourcen sie mitbringen, um ihre Lebenssituation zu gestalten.“ Willkommen ist in der evangelischen Beratungsstelle dabei ausnahmslos jede und jeder, betont Weiß: „Wir beraten unabhängig von Weltanschauung, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung und Identität.“ Diese Bandbreite bilde auch die Ausstellung „Familienbande“ ab, sagt Weiß. Und so wie die EFL ihren Klientinnen und Klienten helfen will, selbst aktiv zu werden, so sollen auch die Ausstellungsbesucher ins Handeln kommen: Nachdem sie mit dem roten Faden visualisiert haben, mit wem sie verbunden sind, können sie an einer der nächsten Stationen Postkarten an geliebte Menschen schicken. Wer die Ausstellung besuchen will, kann sich bei Heike Wißen zu einer Führung anmelden: 02761/8353955.

 

Text und Bild:Jasmin Maxwell-Klein

 

Bild: Familienbande darstellen: EFL-Leiterin Simone Weiß und Beraterin Heike Wißen in der Ausstellung im Gemeindezentrum Olpe.

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