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Lieblingsort für Wildbienen
Kinderkunstwoche in Wenden

20.7.2021

Der neue Lieblingsort für Bienen in Wenden ist gut 2,80 hoch, hat ein spitzes Dach und ist mit viel Liebe gemacht. Voller Konzentration schlägt Stella den Nagel ins Dach der dreieckigen Konstruktion und befestigt damit die Bitumen-Dachschindeln. „Ich finde es gut, dass wir was für die Wildbienen machen“, sagt die Elfjährige, als sie anschließend ihr Werk betrachtet. Bei der Kinderkunstwoche der Evangelischen Kirchengemeinde Olpe ist in diesem Jahr ein Bienenhotel auf dem weitläufigen Gelände des Gemeindezentrums in Wenden entstanden. Vom Aufbauen des Holzgerüsts über die Nisthilfen haben die Kinder überall selbst Hand angelegt – und nebenbei auch einiges über Bienen gelernt. Zum Beispiel, dass Wildbienen nicht stechen, wie Stella erzählt. „Und sie machen auch keinen Honig.“ Wichtig sind sie trotzdem, wie Stella weiß, denn sie bestäuben viele verschiedene Pflanzen und helfen ihnen dadurch bei der Vermehrung.

Schon zum siebten Mal fand in der zweiten Ferienwoche die Kinderkunstwoche in Wenden statt. „Die Idee ist immer, dass die Kinder sich ihre eigene Kirche bauen“, sagt Jugendreferentin Lisa Lendzian, die die Aktion organisiert. Über die Jahre sind im und um das Gemeindezentrum am Peter-Dassis-Ring so unter anderem eine Graffiti-Wand, ein Klettergerüst und eine Feuerstelle entstanden. Jedes Jahr suche sie nach einem Thema, das Kinder begeistert, berichtet Lendzian. Und Naturschutz stehe aktuell hoch im Kurs. Nachdem die Kinderkunstwoche im vergangenen Jahr wegen der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden konnte, freute sie sich, dass die Ferienaktion in diesem Jahr wieder möglich war, wenn auch unter Auflagen: Die Teilnehmerzahl war auf 20 Kinder begrenzt, alle zwei Tage wurden alle getestet.

Neben der Corona-Schutzverordnung stellte auch das Wetter die Organisatoren an einigen Tagen vor Herausforderungen: Denn das Bienenhotel, das auf einem festen Fundament hinter dem Gemeindezentrum steht, musste nun einmal draußen aufgebaut werden – auch im Regen. Mehrere große Zelte machten das möglich. „Die Kinder waren aber auch bei schlechtem Wetter gut gelaunt“, freute sich Lendzian. Für genügend Abwechslung war gesorgt: Nach einem gemeinsamen Tagesstart mit einer Bibelgeschichte – passend zum Naturschutz-Thema ging es um die Schöpfungsgeschichte – wechselten die sieben bis elf Jahre alten Jungen und Mädchen zwischen mehreren Aktivitäten. Mal bauten sie am Bienenhotel weiter, mal hatten sie Zeit zum Spielen.

 

Oliver bohrt mit Hilfe von Jugendreferentin Lisa Lendzian Löcher als Nisthilfen für Wildbienen in einen Holzblock, Eva (links) bastelt Nisthilfen aus Bambusstäben.

 

An einer Bastelstation im Gemeindezentrum entstand das Innenleben für das Bienenhotel. Teilnehmer Oliver bohrte mit Hilfe von Lendzian kleine Löcher in ein Holzstück, in dem die Bienen später ihre Eier ablegen sollen. Auch Handsägen und Akkuschrauber durften die Kinder unter Aufsicht benutzen – ein Highlight für die Mädchen und Jungen. Alle Arbeitsschritte, die größeres Gerät erforderten, waren bereits im Vorfeld durch eine Schreinerei erledigt worden. Präzises Arbeiten war auch beim Basteln der Nisthilfen aus Bambusstäben und Naturstrohhalmen erforderlich: „Wenn die Bambusstäbe beim Abschneiden ausfransen, können sich die Bienen daran ihre Flügel verletzen“, erklärte Lendzian. Wissenswertes über Wildbienen erfahren Betrachter des Bienenhotels übrigens künftig auf einer Infotafel, die die Volksbank Wenden gespendet hat.

Bei der Kinderkunstwoche wurde Lisa Lendzian wie in jedem Jahr tatkräftig von ihren Eltern, Axel und Petra Lendzian, und von mehreren Mitarbeitern der Evangelischen Jugend unterstützt. „Die Kinderkunstwoche ist auch eine Aktion von Jugendlichen für Kinder“, betont Lendzian. Unter den jungen Mitarbeitern seien viele, die in den Vorjahren als Teilnehmer der Kinderkunstwoche dabei waren. Das hat auch Stella vor: „Nächstes Jahr komme ich wieder“, erzählt sie. „Dann bin ich zwölf und werde Mitarbeiterin.“

 

Bild oben:

Teilnehmerin Stella befestigt Dachschindeln auf dem Bienenhotel.

 

Text und Fotos: Jasmin Maxwell-Klein

 

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