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Pfarrer Tim Winkel verabschiedet

22.6.2022

Pfarrer Tim Winkel wurde von Superintendent Peter-Thomas Stuberg im Kreis des Presbyteriums aus seinem Dienst verabschiedet
Pfarrer Tim Winkel wurde von Superintendent Peter-Thomas Stuberg im Kreis des Presbyteriums aus seinem Dienst verabschiedet

Zehn Jahre war Tim Winkel Pfarrer in Deuz, und dass er dort Spuren hinterlassen hat, war am Sonntag deutlich zu spüren: So voll wie sonst wohl nur an Ostern oder Weihnachten war es in der Deuzer Kirche, als der 40-Jährige von der Evangelischen Kirchengemeinde Dreieinigkeit mit einem Festgottesdienst mit Posaunenklängen und Chormusik verabschiedet wurde. Winkel wechselt zum 1. August in die Evangelische Kirchengemeinde Bommern in Witten. Die Deuzer lassen ihn nur ungern ziehen: „Wir verabschieden nicht nur einen lieben Kollegen, sondern wir müssen ihn schweren Herzens an eine Gemeinde im Ruhrgebiet abgeben – obwohl es im Siegerland doch viel schöner ist!“, scherzte der Netphener Pfarrer Bernd Münker, Presbyteriumsvorsitzender der Kirchengemeinde Dreieinigkeit, zu der sich die ehemaligen Kirchengemeinden Deuz, Netphen und Dreis-Tiefenbach Anfang 2021 zusammengeschlossen haben. Diesen Vereinigungsprozess habe Winkel maßgeblich mitgesteuert und die Geschicke der neuen Kirchengemeinde im ersten Jahr als Vorsitzender des Presbyteriums geleitet, unterstrich Münker.

 

Pfarrer Tim Winkel wurde mit Wehmut und langem Applaus verabschiedet
© Ev. Kirchenkreis Siegen
Pfarrer Tim Winkel wurde mit Wehmut und langem Applaus verabschiedet

 

Auch Winkel selbst berichtete, dass viele Gemeindeglieder ihr Bedauern über seinen Weggang ausgedrückt hätten: „Das ist doch kein Festgottesdienst!“, habe er in den vergangenen Wochen des Öfteren mit Blick auf seine Verabschiedung gehört. Zugleich betonte der Pfarrer in seiner Predigt über das Lied „Vertraut den neuen Wegen“, dass Veränderung zum Leben unabdingbar dazugehöre. „Ob da das Siegerland das gelobte Land ist oder das Ruhrgebiet – das ist nicht die Frage, sondern es geht um Gottes Reich, bei dem wir mitanpacken dürfen. Und da ist Bewegung drin!“, betonte Winkel, der ursprünglich aus dem Sauerland stammt. Die Kirchengemeinde Deuz habe sich vor zehn Jahren mutig auf den Weg gemacht, als sie ihn als damals jungen Anfänger in seine erste Pfarrstelle gewählt habe. Mit der Vereinigung mit den Nachbargemeinden habe die Gemeinde sich ans Wandern gemacht und dabei auch steinige Wege zurückgelegt. „Kirche, wie wir sie kennen, verändert sich“, sagte Winkel. Das sei aber nichts Schlechtes: „Was sich nicht ändert, ist der Grund, auf dem wir stehen. Deshalb: Vertraut den neuen Wegen!“

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Nach zehn Jahren verlässt Pfarrer Tim Winkel die Evangelische Kirchengemeinde Dreieinigkeit
© Ev. Kirchenkreis Siegen
Nach zehn Jahren verlässt Pfarrer Tim Winkel die Evangelische Kirchengemeinde Dreieinigkeit

 

Winkel dankte der Kirchengemeinde, dass sie auch sein vielfältiges Engagement über die Gemeindegrenzen hinaus mitgetragen habe. Dazu gehörten unter anderem das Amt als Vorsitzender des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenkreis Siegen und als Landessynodaler auf der Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen. Auch der Kirchenkreis bedauere seinen Weggang, sagte Superintendent Peter-Thomas Stuberg, der als leitender Theologe des Evangelischen Kirchenkreises Siegen Winkel im Gottesdienst offiziell entpflichtete. „Wir haben Sie erlebt als Pfarrer, der durchstrukturiert, organisiert und ausbalanciert ist“, sagte Stuberg. Winkel sei darüber hinaus ein verständnisvoller Seelsorger und einfühlsamer Pastor bei Beerdigungen, Trauungen und Taufen. Zugleich betonte der Superintendent: „Dass man nach zehn Jahren im Berufsleben die Stelle wechselt, ist vor allem eins: ein ganz normaler Vorgang, der dennoch schmerzen darf.“ Der Schritt in die neue Stelle sei als Ruf Gottes zum Weitergehen zu begreifen. Die Treue Gottes werde Winkel dabei begleiten.

Jasmin Maxwell-Klein

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