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Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand
O-Töne aus dem Kirchenkirchenkreis zur Fastenzeit
2.3.2022

Die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern bewusst zu erleben, darum geht es bei der Fastenaktion „7 Wochen Ohne“. Seit mehr als 30 Jahren lassen sich Menschen von der Initiative der evangelischen Kirche ansprechen, die in diesem Jahr das Thema: „Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand“ hat. Eröffnet wird sie durch den live übertragenen ZDF-Gottesdienst, begleitet von dem Fastenkalender via Print oder als App und den wöchentlichen Impulsen per Fastenmail. Vernetzt durch die Fastengruppe-Suche ist es möglich, aktive Gruppen und digitale Veranstaltungen zu finden und in den Austausch zu gehen.
Mit der biblischen Erzählung von Jesus, der nach seiner Taufe in die Wüste geht und dort 40 Tage und Nächte fastet, findet unsere christliche Fastentradition ihren Ursprung. Ab vom alltäglichen Geschehen suchte und fand Jesus in der Wüste den Ort, an dem er nachdenken und sich für seinen Weg zu seinem himmlischen Vater entscheiden konnte. Er verharrte nicht im Stillstand, sondern bewegte sich, um weiterzugehen. Fasten bedeutet also mehr als nur Verzicht. Es kann innehalten bedeuten, um Raum zu schaffen für Entscheidungen, für Neues, für einen neuen, einen anderen Weg.
Warum also fasten wir Menschen, oder eben auch nicht? Was verbinden wir heute mit dem Wort Fasten? Und mit welcher Motivation, mit welchem Ziel gehen wir in die Fasten- und die Passionszeit? Dazu einige O-Töne aus dem Evangelischen Kirchenkreis Siegen:
Oliver Berg, Verwaltungsleiter Kreiskirchenamt Siegen/Wittgenstein: „Nein, ich faste nicht. Ich kenne das nicht aus dem südlichen Siegerland. Früher habe ich immer gedacht, was machen die Menschen da? Besonders mit Blick über die Landesgrenze: Karneval, Aschekreuz und Fastenzeit. Heute weiß ich mehr über die Bedeutung des Fastens und achte es sehr, wenn Menschen fasten und bewusst auf etwas verzichten. Ich persönlich verbinde das Fasten gar nicht so stark mit Religion, ich bin gedanklich eher gesundheitlich unterwegs: sich ausgewogen ernähren und nachhaltig leben. Ja, Maß halten in dem was ich tue, ohne Verzicht, das ist mir wichtig.“
Heike Dreisbach, Referentin für Erwachsenenbildung: „Keinen unnötigen Kram horten, das ist eigentlich mein Ziel. Eigentlich… aber die Realität sieht dann leider doch anders aus. Ich muss mir eingestehen: Da ist doch einiges ins Stocken geraten. Ob ich es schaffe, in den nächsten sieben Wochen täglich mindestens ein Teil auszusortieren, das weg kann? Ist vielleicht auch eine Übungssache…“
Silke Wilhelm, Vorsitzende Mitarbeitervertretung: „Ich faste nicht im eigentlichen Sinne. Ich nehme mir in dieser Zeit einfach Zeit für mich. Ich tue das, was mir gefällt. Ich versuche ganz bewusst, in diesen sieben Wochen mich ganz um mich zu kümmern, meiner Seele Gutes tun. Will ich faulenzen, dann wird es getan. Denk ich über dieses oder jenes nach, dann wird es getan. Jeder Tag muss auch Freiraum für mich bereithalten. Vielleicht sieben Wochen egoistisch?“
Bernd Wagener, stellvertretender Leiter Telefonseelsorge Siegen: „In meinem katholisch geprägten Elternhaus gehörte die Fastenzeit als Vorbereitung auf Ostern fest in den Jahresablauf. Das Fasten in meiner Kindheit bezog sich zuallererst auf den Verzicht auf Süßigkeiten und die damit verbundene Vorfreude auf das gut gefüllte „Osternest“. Später habe ich im gemeinschaftlichen Fasten entdeckt, welche Kraft freigesetzt wird, wenn ich „bewusst“ die Güter, die uns geschenkt sind, nutze, verbrauche oder darauf verzichte. Ich stelle immer wieder fest, dass ich viel weniger brauche, als ich denke. Fasten öffnet mir den Blick. Das Ritual hilft mir, mich wieder zu fokussieren. Mir tut es gut, bewusst die Medien zu reduzieren, die Flut an Informationen zu unterbrechen und mehr nach „innen“ zu gehen. Regelmäßige Gebetszeiten geben mir einen spirituellen Rahmen. In diesem Jahr wollen wir in einer Gruppe in meiner Heimatgemeinde Herdorf „Plastikfasten“ anbieten, das heißt, wir möchten bewusst Plastikmüll vermeiden. Die soziale, ökologische und die spirituelle Dimension des Fastens ist mir wichtig. Mein Fasten ändert sicher nicht die globalen Verhältnisse – es erinnert mich aber daran, was Not tut! Ballast abwerfen und offen werden für Gott, dem ich mein Dasein verdanke und der auch mir Verantwortung übertragen hat, diese Haltung einzuüben, ermöglicht mir die Fastenzeit.“
Peter-Thomas Stuberg, Superintendent: „In diesem Jahr habe ich kein konkretes Fastenziel. Ich empfinde die sinnvollen und wirksamen (!) Einschränkungen in der Pandemie bereits als eine Art Dauerfasten gegenüber allen „normalen“ gewohnten Lebensabläufen. Das allein schon lehrt mich, häufiger nach dem zu fragen, was wirklich wichtig ist. Bei jedem Termin, jeder Autofahrt, jeder Aktivität frage ich mich öfter und bewusster: Brauche ich das? Was gewinne ich damit? Was fehlt, wenn ich darauf verzichte? Der Brauch des Fastens soll nicht in erster Linie zu mehr körperlicher Fitness oder bewusster Ernährung führen. Das Fasten dient zutiefst dazu, die Leidensgeschichte Jesu intensiver – bis ins Körperliche hinein – wahrzunehmen. Auf seinem Weg ans Kreuz erschließt sich mir ein Begriff von „Leben“, das im Verzicht auf ein „immer mehr von allem“ trotzdem erfüllt ist – von Gott. Gegen unser fast krampfhaftes Streben, uns permanent selbst optimieren zu müssen, und gegen die Neigung, unsere Endlichkeit kraftraubend zu verleugnen, hilft das Fasten, Gott sogar im Verborgenen und Schwachen zu vermuten und zu entdecken. Selbst hinter bewölktem Himmel noch unseren liebenden Gott zu wissen, ist das Ziel allen Fastens.“
In den sieben Wochen der diesjährige Fastenaktion: „Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand“ geht es um Ziele und Zukunftsvisionen, ums Stolpern und die Versuchung aufzugeben und entgegen allem trotzdem dranzubleiben. Es geht um die Freude, wenn der Knoten gelöst ist, die Stille und das neu erlangte Vertrauen, um das eigene Aufstehen und die Auferstehung Jesu. Üben Sie mit, ohne Stillstand auf Ihrem ganz persönlichen und auf unserem gemeinsamen Weg! Im Angesicht des Krieges in Europa gehen wir in die Fasten- und Passionszeit mit Unsicherheit, Furcht und Angst. Wir wünschen allen Menschen, dass sie nicht erstarren und zum Stillstand in ihrem Denken kommen, sondern Perspektiven entwickeln und Frieden leben.
Mehr Informationen: www.7-wochen-ohne.de
Text: Kerstin König
Bildnachweis: „7 Wochen Ohne/Getty Images“ Netzwerk des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik gGmbH © 2020 GEP
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