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Kirchengemeinden wollen Energiekosten senken

7.9.2022

Verwaltungsleiter Oliver Berg berichtete auf der Pfarrkonferenz über die Klimaschutzbemühungen der Landeskirche.
Verwaltungsleiter Oliver Berg berichtete auf der Pfarrkonferenz über die Klimaschutzbemühungen der Landeskirche.

Energiesparen ist das Gebot der Stunde: Viele Kirchengemeinden im Siegerland und Olper Raum suchen zurzeit nach Möglichkeiten, den Energieverbrauch ihrer Gebäude zu reduzieren. Gleiches gilt für die kreiskirchliche Verwaltung, das Haus der Kirche in Siegen, wie Verwaltungsleiter Oliver Berg jetzt auf der Pfarrkonferenz des Evangelischen Kirchenkreises Siegen in Eisern erklärte. Grund dafür sind nicht nur die Bemühungen der Evangelischen Kirche von Westfalen, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein, sondern auch die aktuelle Energiekrise, ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Nicht nur steigen schon jetzt die Gaspreise – „hinzu kommt die nach wie vor beschämende Tatsache, dass wir auch mit unseren Energiekosten zwangsläufig in die Kriegskasse des russischen Präsidenten einzahlen“, wie die westfälische Kirche jüngst erklärte.

Auch im Haus der Kirche muss Energie gespart werden

Wenn die aktuellen Versorgungsverträge auslaufen, die das Kreiskirchenamt Siegen/Wittgenstein für alle Gebäude in den Kirchenkreisen Siegen und Wittgenstein abgeschlossen hat, werde sich insbesondere die kürzlich beschlossene Gasumlage auf die Energiepreise auswirken, sagte Berg. „Es ist davon auszugehen, dass Institutionen wie die Kirche von den Entlastungen, die die Bundesregierung für Bürger plant, nicht profitieren.“ Für das Haus der Kirche würden nun konkrete Maßnahmen in den Blick genommen, um den Verbrauch zu senken, unter anderem beim Heizen der Büroräume, erklärte der Verwaltungsleiter.

Landeskirche fördert Energiesparmaßnahmen

Mit Blick auf die Kirchengemeinden verwies Berg auf das Förderprogramm der Landeskirche für energetische Sofortmaßnahmen. Bis zum 30. August können Kirchengemeinden noch zwei konkrete Unterstützungsleistungen beantragen, darunter eine strategische Energieberatung für Gemeindestandorte und eine überwachte Temperaturabsenkung in Kirchbauten. Bei Letzterem wird durch Datenlogger die Luftfeuchtigkeit in Kirchen überwacht, um Schimmelbildung bei reduzierter Temperatur vorzubeugen. Verwaltungsleiter Berg stellte zugleich klar: „Klimaneutralität in alten historischen Kirchen ist technisch äußerst schwierig herzustellen.“ Deshalb müssten Gemeinden auch Kompensationsmöglichkeiten für CO2-Emissionen in den Blick nehmen. Dazu könnten Photovoltaik-Anlagen oder Windkraft gehören, sagte Berg. Die geplante Klimapauschale in Höhe von vier Prozent, die die Landeskirche künftig von den Kirchensteuermitteln einbehalten wird, könne von Gemeinden für Investitionen in solche und ähnliche Maßnahmen genutzt werden. Der vereinigte Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein wird perspektivisch einen Klimamanager einstellen, der das Ziel der Klimaneutralität professionell begleiten soll, wie Berg weiter erläuterte. Nach dem Willen der Landeskirche soll jeder Kirchenkreis in Zukunft einen solchen speziell ausgebildeten Ingenieur beschäftigen. Wie in vielen anderen Bereichen auch sei es hier aber eine Herausforderung, qualifiziertes Fachpersonal zu finden, sagte Berg.

Hilfe für Menschen in Energiearmut

Pfarrerinnen und Pfarrern aus Gemeinden des Kirchenkreises berichteten auf der Pfarrkonferenz von ihren Maßnahmen und Überlegungen zum Thema. Dabei stand auch die Überlegung im Raum, ob Kirchengemeinden angesichts der drohenden Energiearmut nicht auch die Aufgabe hätten, ihre Räumlichkeiten für Menschen warmzuhalten, die die private Heizrechnung nicht mehr tragen können.

 

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